Fotos schärfen - am Computer nachbearbeiten

Genau genommen werden Bilder nicht schärfer, sondern es wird der lokale Kontrast an Grenzen erhöht, indem lokal dunkle Pixel noch weiter abgedunkelt und helle Pixel noch weiter aufgehellt werden. Unserem Gehirn wird damit vorgegaukelt, das die Fotos schärfer sind, da die Konturen prägnanter heraustreten. Die Methode, die hier von den meisten Bildbearbeitungsprogrammen angewendet wird, heißt „Unsharpen Mask“ (=unscharfe Maske). Dieser seltsame Name kommt noch aus den Zeiten der Analogfotografie, da damals tatsächlich eine unscharfe Maske zum Schärfen verwendet wurde.


Ein ganz wichtiger Aspekt, den viele nicht kennen oder nicht beachten, ist die korrekte Reihenfolge bei der nachträglichen Bildbearbeitung am PC. Jegliche Bildanpassung wie Belichtungsänderung, Kontraständerung, Farbanpassungen, Größenänderungen oder sonstige Bearbeitungen sollten im ungeschärften Zustand erfolgen. Die Schärfung sollte stets der allerletzte Bearbeitungsschritt sein. Wenn Ihre Kamera das RAW-Format unterstützt, können Sie im RAW-Konverter die bei der Aufnahme eingestellte Schärfung verlustfrei wieder herausnehmen und mit der Bildbearbeitung beginnen. Wenn Ihre Kamera das RAW-Format nicht unterstützt, empfiehlt es sich, die Schärfeeinstellungen in der Kamera auf "aus" oder zumindest auf "niedrig" bzw. "moderat" zu stellen.